Meditation ist ein Weg, sich mit der inneren Quelle wieder zu verbinden. Freilich, Meditation hat viele Wirkungen, die klinisch bestätigt wurden. Meditation führt in die Entspannung, sie schult das Gewahrsein, ist eine Methode der Ausrichtung und der Zentrierung, sie hält das endlose Denken an und entspannt Körper und Geist; sie vermindert Stress, verleiht Selbstwertgefühl, verringert Angst und lindert Depressionen, in dem sie unseren Geist in die Gegenwart führt. Meditation hat eine starke Wirkung.
Meditation ist aber mehr als das: Meditation kann helfen, die Quelle wieder zu spüren, die der Grund unseres Daseins ist.
Meditation ist spirituell, aber nicht unbedingt religiös. Spiritualität hat mit tatsächlicher Erfahrung zu tun, weniger mit Glaubensinhalten. Meditation ist nicht dieser oder jener Kultur zuzurechnen. Sie ist Bestandteil einer universellen Kultur der Menschheit – ein Bemühen, Gewahrsein in alle Aspekte des Menschseins zu bringen. Meditation kann helfen, wirklich da zu sein, präsent zu sein, einfach zu sein.
Die Methoden, die ich dazu verwende, sind sehr einfach. Zuerst wird die Aufmerksamkeit auf Vorgänge im Körper gelenkt wie den Atem oder die innere Lebendigkeit. In einem zweiten Schritt wird die Aufmerksamkeit verlagert von dem, was ich wahrnehme (ich höre dies oder jenes), auf das Wahrnehmen selbst: ich werde mir bewusst, dass ich höre. Ich werde gewahr, dass ich gewahr bin. Ich werde bewussst, dass ich bewusst bin. Oder noch genauer: das Bewusstsein wird sich seiner selbst bewusst. Die Entdeckung der inneren Stille ist die Frucht oder das Geschenk dieses Vorgehens.
Mein Buch «Meditieren hilft – eine Einführung für alle» beschreibt Meditation und Zugänge zu ihr in einer verständlichen Weise.
Es ist also eine fokussierte Meditation (Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Fokus richten) und Präsenz Meditation (ich bin da und bin mir bewusst, was aussen und innen geschieht). Die Verankerung im körperlich Konkreten scheint mir wichtig und das sanfte Öffnen in die Weite und Tiefe. Auf diesem Weg trete ich ins Gewahrsein ein. Ich werde mir bewusst, dass ich gewahr bin. Das ist die grundlegende Erfahrung, die uns allen gemeinsam ist: ich bin gewahr. Dann kommen die Inhalte, dessen ich mir gewahr bin (Gedanken, Gefühle, Empfindungen). Im Alltag halten wir diese Inhalte für Realität – das ist die Welt, das bin ich – und sind uns der eigenen Filter nicht bewusst.
Meditation – entdecken des Gewahrseins. Ent-decken dessen, was immer da ist. Gefühle, Gedanken, Konzepte, Formen kommen und gehen. Auch sie haben Bedeutung, auch sie sind wichtig. Ich kann anders, liebevoller mit ihnen umgehen, wenn ich mich tiefer im Sein, im Gewahr-Sein verankere mit meiner Aufmerksamkeit.
Die Jahresgruppe Bewusstsein begibt sich auf die Entdeckung des Gewahrseins. Meditation wird dabei ein wichtiges Instrument sein, aber auch der verlässliche Rahmen der Gruppe, ein unbegründetes, intensives, bedingungsloses Liebesfeld verbunden mit einer hohen spirituellen Präsenz.
Meditation Offene Abende sind eine Einladung, miteinander zu meditieren. Sie sind ohne feste Gruppe und Verpflichtung. An Dienstagabenden um 18 Uhr finden sich die Interessierten in der Praxis für Atem, Körper und Bewusstsein in der Sulgenbachstrasse 5 in Bern zu einer Stunde der gemeinsamen Meditation ein. Ein Austausch rahmt die Meditation ein und vertieft sie.